Aktuelles, Wissenswertes und Interessantes für Pferdehalter
Wie schwer darf ein Reiter eigentlich sein?
Immer wieder werde ich bei Besuchen auf die darauf angesprochen, wie schwer eine Person sein darf, die ein bestimmtes Pferd reiten dürfen. Oftmals fühlt sich der Pferdebesitzer (oder die Reitbeteiligung) zu schwer für sein Pferd. Eine genaue Antwort konnte ich hier bisher leider nicht geben.
Nun hat die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT) ein neues Merkblatt erstellt, welches die Beurteilung dieser Frage ermöglicht. Allgemein kann man jedoch sagen, dass ein Pferd ca 10% seines Körpergewichtes tragen kann. Ist das Pferd in einem guten Trainingszustand, sind es gar 15%
Sollten Sie sich (oder Ihre Reitbeteiligung) also zu schwer für Ihr Pferd fühlen, so schauen Sie einfach hier: Merkblatt Nr. 185 der TVT
(Quelle: Der Praktische Tierarzt, 11/2019, S.1111)
West - Nil - Virus in Deutschland nachgewiesen
Im September 2018 wurde im Nordosten Deutschlands der erste Fall einer West - Nil - Virus - Erkrankung (WNV) beim Pferd nachgewiesen. Dieser Virus wurde erstmals in den 1930er Jahren bei einer Frau im West - Nil District in Uganda nachgewiesen und trägt daher seinen Namen.
Die Symptome, dieser nicht zu unterschätzenden Erkrankung sind unter anderem jene einer Hirn-/ Hirnhautentzündung, Stolpern, Ataxien, Schwindel, Schwäche und Lähmungen, die einen tödlichen Ausgang nach sich ziehen können.
Dies sind allsamt Symptome, die sich ähnlich einer gefürchteten Herpesvirusinfektion präsentieren können. Angaben zu Folge überleben 60 - 80% der erkrankten Pferde eine Erkrankung, haben jedoch mit lebenslangen nervalen Ausfallserscheinungen zu kämpfen.
Die Übertragung erfolt über Stechmücken. Diese Stechmücken vermehren sich gerne in in HItze- bzw. Dürreperioden, bei welchen sich durch mangelnde Spülung der Kanalisation vermehrt stehende Gewässer, wie z.B. Pfützen als Brutgewässer bilden.
Es stehen in Deutschland derzeit 3 Impfstoffe zur Verfügung.
Zu näheren Infos sprechen Sie uns gerne an!
Neuer Röntgenleitfaden bei der Kaufuntersuchung
Was lange währt, wird endlich gut! Ab dem 01.01.2018 tritt ein neuer Röntgenleidfaden im Rahmen der Kaufuntersuchung bei (Warmblut-) Pferden ab 3 Jahren in Kraft. Dieser wurde von der Gesellschaft für Pferdemedizin e.V. herausgegben.
Hauptänderungen sind die Abschaffung der "Schulnoten" und die damit verbundenen Röntgenklassen sowie die Erweiterung der Zahl der Standartaufnahmen auf 18 Röntgenaufnahmen.
Haupthintergrund für die Änderungen sind die Tatsachen, dass bisher vom untzersuchenden Tierarzt eine Risikobeurteilung für eine etwaige Lahmheit erwartet wurde. Diese kann vom untersuchenden Tierarzt nicht geleistet werden. So bestehen Röntgenbefunde, die nie zu einer Lahmheit führen und auf der anderen Seite klinische Befunde, die das Risiko einer Lahmheit erhöhen. Damit rückt die Klinische Untersuchung des Patienten und das Gesamtbild bei der Kaufuntersuchung wieder, wie schon vor In- Kraft - Treten des Röntgenleitfadens, in den Mittelpunkt.
Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!
(Quelle: Der Praktische Tierarzt, 12/17, bpt info, S. 18)
Herpes - Impfstoff - Aktueller Stand
Nach endlosem hin und her ist nun wohl endlich Ruhe in das leidige Thema Herpesimpfung eingekehrt. Nach unserem aktuellen Kenntnisstand werden in Deutschland nunmehr 2 Herpesimpfstoffe zur Verfügung stehen. So teilte die Fa. zoetis Mitte November 2017 mit, dass der Todimpfstoff Equip EHV 1,4 ab Dezember wieder uneingeschränkt zur Verfügung steht. Weiterhin hat der tschechische Impfstoff Bioequin H (Herpes 1) nunmehr die deutsche Zulassung erlangt und wird durch die Fa. Albrecht vertrieben. Derzeitige Lieferengpässe will man schnellstmöglich merzen.
Im Gegensatz dazu teilte die Fa. MSD Anfang November 2017 mit, dass der Impfstoff Prevaccinol (Herpes1, lebend) erst wieder ab Ende 2018 zur Verfügung steht. Intersannterweise ist der Impfstoff in der zukünftigen Preisliste 2018 unter der Rubrik "Produktstreichungen" zu finden.
Pferde - Herpesviren können im Wasser überleben
Im Gegensatz wie bisher angenommen, dass Pferde - Herpesviren eine relativ kurze Überlenszeit haben, haben nun Wissenschaftler unter der Leitung des Leibniz - IZW eine interessante Enddeckung gemacht:
In Abhängigkeit von pH - Wert und Temperatur können die behüllten Viren im Wasser bis zu 3 Wochen überleben. Durch Zugabe von Erde wurden die Viren sogar noch aus dem Wasser herausgezogen und so noch für längere Zeit stabilisiert. So könnte das Virus - der Studie zufolge - in natürlichen Gewässern und in der Bodenschicht überleben, ohne das ein Kontakt zum Wirt besteht. Demzufolge könnten sich Pferde über das Trinkwasser anstecken, und dass noch lange, nachdem ein infiziertes Tier im Gebiet war.
(Quelle: Tierärztliche Praxis Großtiere 3/2017, S. 195)
Weiterhin gilt: Influenza - Impfung halbjährlich
Die Ständige Impfkommision - Vet (StiKo Vet) empfiehlt gemäß der neusten Leitlinien weiterhin eine Impfung gegen das Equine Influenzavirus (EIV) im halbjährlichen Abstand.
Einzelne, auf dem deutschen Markt verfügbaren Impfstoffe weisen in ihren Beipackzetteln eine jährliche Auffrischung aus. Hieraus resultiertv eine Unstimmigkeit zwischen Impfempfehlungen der StiKo bzw. Regelungen der FN und Angaben einiger Beipackzettel.
Die StiKo begründet ihre Empfehlungen darin, dass jährlich geimpfte Pferde zwar einen milderen klinischen Verlauf der Erkrankung und eine geringe Virusausscheidung zeigen, jedoch das Risiko einer epidemischen Weiterverbreitung ab eime zeitraum von 6 Monaten nach der letzten Impfung steigt.
(Quelle: Prakt. Tierarzt, 6/2017, S. 522)
Da waren´s nur noch Zwei.... die Impfstoffsituiation spitzt sich zu
Nach dem Wegfall den Herpesimpfstoffes Equip EHV 1,4 der Firma Zoetis, welcher nach mehrfacher Vertröstungen durch den Hersteller nun doch nicht mehr verfügbar sein wird, wurde ich heute im Zuge einer Bestellung erneut ins Staunen gebracht! Und das alles ohne Vorankündigung!
Der allseits bekannte Influenzaimpfstoff Duvaxyn IE ( Fa. Elanco) ist nach Aussage des Herstellers abverkauft und wird auch aller Wahrscheinlichkeit nicht wieder in den Handel gebracht (Stand 23.05.2017)!
Die zwei verbliebenen Impfstoffe sind numeher Equillis Prequenza (Fa. MSD) und Proteq Flu (Fa. Merial).
Ebenfalls wurde mir über sichere Quellen mitgeteilt, dass es unsicher sei, ober der Herpesimpfstoff Prevaccinol (Fa. MSD) in Zukunft weiter verfügbar sein wird....
Mir stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage: Wo soll das noch hinführen? Wir halten Sie auf dem Laufenden!
Richtig entwurmen! Finden Sie Ihre zeitgemäße Strategie
Immer wieder wird man auf Fortbildungen und auch in Fachzeitschriften darauf aufmerksam gemacht, dass die Resitenzentwicklung im Bereich einiger Wirkstoffe von Pferdewurkuren bedrohlich zunimmt und damit ein Umdenken im Bereich der Pferdeentwurmung notwendig wird.
Mehr zum Thema lesen Sie hier........
Das Myterium Equidenpass: Schon lange da, aber immer wieder Fragen....
Die immer wiederkehrende Situtation: Ein Pferdebesitzer eines Freizeitpferdes möchte einen Pferdepass für sein 4 - jähriges Pferd ausgestellt haben. Hat er erst einmal alle Dokumente und den nunmehr vorgeschriebenen Mikrochip erhalten, kommt meine Person - also der Tierarzt - ins Spiel. Nach dem setzen des Transponders fülle ich also mit dem Besitzer die Begleitunterlagen aus. Hier taucht ein immernoch interessantes und ungeliebtes Fragefeld auf: "Ist das Pferd zur Schlachtung besitmmt, oder nicht?" Hier muss ich dem Tierbesitzer leider antworten, dass das Pferd nicht zur Schlachtung deklariert werden kann, auch wenn dies sein Wunsch sein sollte. Die Begründung ist recht einfach. Alle Pferde, die nach dem 01.07.2009 geboren wurden und noch immer (... eigentlich darf das gar nicht sein...) keinen Pferdepass besitzen, sind vom Gesetzgeber als Nicht - Schlachtpferd einzutragen. Eine Ausnhame bilden hier Fohlen, die in den ersten 6 Lebensmonaten einen Pass erhalten. (vetimpulse 12/2013, S. 10)